Dr. Immo Querner zieht in den Anlageausschuss der Stiftung „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“ (Kenfo) ein und übernimmt den Vorsitz des fünfköpfigen Gremiums. Zuvor hatte das Kuratorium des Kenfo, der größten öffentlich-rechtlichen Stiftung in Deutschland, Querner zum Mitglied und Vorsitzenden des Anlageausschusses ernannt. Die Kuratoren folgten damit einem Vorschlag des Bundesfinanzministeriums. Der Anlageausschuss berät das Kuratorium in Anlage- und Risikofragen.
Querner gilt als Experte für Kapitalanlagen. Seinen neuen Posten übernimmt er von Amtsvorgänger Dr. Maximilian Zimmerer, der sich aus privaten Gründen von seinen Aufgaben zurückzieht. Als Vorsitzender des Anlageausschusses hatte Zimmerer den Aufbau des Atomfonds mit Sitz in Berlin seit seiner Gründung im Jahr 2017 begleitet.
Karriere im Versicherungswesen
Der neue Chef im Anlageausschuss des Atomfonds blickt auf eine facettenreiche Karriere mit Führungspositionen zurück. Seinen beruflichen Werdegang begann Querner 1992 als Unternehmensberater. Vier Jahre später wechselte er ins Versicherungswesen. 2002 wurde er zum Finanzvorstand (CFO) des Gerling-Konzerns ernannt. Nach der Übernahme durch die Talanx-Gruppe war er ab 2006 Finanzvorstand der HDI V.a.G. und der Talanx AG.
Seit dem vergangenen Jahr ist Querner Vorsitzender des Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG. Zum 1. Februar 2021 wurde er durch die Aktionärsversammlung der Assenagon Asset Management S.A. in den Verwaltungsrat der Investmentgesellschaft berufen.
Staatsanleihen und Private-Equity-Fonds im Portfolio
Zweck des Kenfo ist es, die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung radioaktiven Abfalls sicherzustellen, der aus der gewerblichen Nutzung der Kernenergie zur Erzeugung von Elektrizität in Deutschland entstanden ist. Das Grundstockvermögen der Stiftung von rund 24,1 Milliarden Euro stammt von den Betreibern der Kernkraftwerke in Deutschland. Die Stiftung legt den Milliardenbetrag an und verwaltet das Investmentportfolio.
Die Anlagespezialisten des Kenfo streuen das ihnen anvertraute Vermögen über alle wichtigen Anlageklassen. Die Ziel-Vermögensstruktur besteht nach Stiftungsangaben aus risikoarmen Anlagen wie Euro-Anleihen und Covered Bonds mit hoher Bonität sowie Staatsanleihen. Hinzu kommen Unternehmensanleihen, Anleihen von Schwellenländern und Aktien weltweit. Daneben befinden sich mit steigender Tendenz auch illiquide Anlagen im Portfolio, zum Beispiel Private-Equity- und Infrastruktur-Fonds sowie Unternehmensbeteiligungen.
Zum Durchblättern: Der Geschäftsbericht des Atomfonds für das vergangene Geschäftsjahr
Autor: Tobias Bürger, bii.
Bildquelle: Privat