Der US-Gesetzgeber wird nach einem Bericht der Financial Times vom 4. Februar 2019 vom Council of Institutional Investors (“CII”) mit Sitz in Washington, DC aufgefordert, seine Vorschriften für die Vergütung von Investment Research jenen der MiFID II-Richtlinie anzugleichen, zumal die Securities and Exchange Commission (“SEC”) bereits die Auswirkungen eines Regelkonfliktes zwischen den Jurisdiktionen untersucht.
Im Rahmen von MiFID II wurden strenge Vorgaben für die Vergütung von Vermögensverwaltern für Investment Research geschaffen. Bisher wurden die Research-Kosten mit anderen Dienstleistungen gebündelt. MiFID II kollidiert mit den US-amerikanischen “Soft Dollar“-Regelungen. Diese erfordern nämlich umgekehrt, dass ein US-Unternehmen, welches Investment Research für „harte“ Dollar verkauft, ein registrierter Investment Advisor ist, was wiederum die Compliance-Verpflichtungen erhöht.
Die unterschiedlichen Regelungen in beiden Rechtskreisen veranlassten die SEC bereits, eine 30-monatige “Gnadenfrist“ für US-Banken und -Broker zu erteilen, um EU-Asset-Management-Kunden direkt mit Researchkosten belasten zu können.
Der CII fordert, dass es nicht bei einer möglichen Verlängerung dieser Frist in 2020 bleibt, sondern dass die SEC es allen Verwaltern erlaubt, direkt das Mifid-II-Modell umzusetzen.