Der bii feiert fünfjähriges Jubiläum. Was waren die größten Meilensteine?
Sinn und Zweck eines Verbandes ist natürlich vor allem die Vernetzung, gerade über Veranstaltungen. Deshalb war es schwer in der Pandemie-Zeit darauf verzichten zu müssen. Doch schon der TDIK Tag der Institutionellen Kapitalanlage 2022 erreichte fast 100 Teilnehmer und in diesem Jahr konnten wir die magische Zahl von 200 Teilnehmern knacken. Auch auf das Mitgliederwachstum sind wir stolz. Es vergeht kaum eine Woche in der wir nicht entsprechende Anfragen bekommen. Kurz: Wir schreiben mit dem bii seit 5 Jahren eine Erfolgsgeschichte.
Für was steht der bii? Wie unterscheiden Sie sich von anderen Verbänden?
Wir sind bundesweit der einzige Verband institutioneller Investoren, der alle Assetklassen und Anlegergruppen abdeckt. Beim Thema Netzwerk sind wir sehr aktiv und konzentrieren uns neben dem Jahres-Event TDIK in Frankfurt vor allem auf unsere ausgesprochen gut besuchten regionalen Roundtables. Im August waren wir beispielsweise in Hamburg. 70 Anmeldungen haben wir bis jetzt für das am 7. November in der Frankfurter WineBank geplante Roundtable „Innovation Living“, im Dezember werden wir mit dem Thema „Prop-Tech“ in München unterwegs sein und im Januar ist ein Jahresauftakt-Event „Stressed Situation in Europe“ für österreichische institutionelle Investoren und Family Offices in Wien geplant.
Der bii ist aber auch in der Nachwuchsförderung stark engagiert?
Ja, wir investieren viel Herzblut in die Nachwuchsförderung über den „Forty under Forty-Award“, persönliche Awards für junge Talente der institutionellen Kapitalanlage. Die Verleihung im kommenden Jahr findet im Rahmen des TDIK2024 am 16. Mai 2024 in Frankfurt statt. Ich freue mich sehr über die Gespräche mit den Nominierten.
Welche Neuerungen haben Sie aktuell beim bii?
Brandneu ist unser Informationskanal bii Institutional News. Damit informieren wir die Branche der institutionellen Investoren mehrfach im Monat über Social Media, unsere Homepage und Mails zu neuesten Entwicklungen der instututionellen Kapitalanlage.
Dann intensivieren wir aktuell das länderübergreifende Engagement. Aktuell bereiten wir beispielsweise mit der ANREV, der INREV-Organisation für Asien, eine neue Kooperationsvereinbarung vor, die wir in Deutschland beispielsweise mit der ZIA und der Investment-Expo geschlossen haben. Neu ist auch unsere Kooperation mit der Universität Mannheim. Hier werden wir gemeinsam den bundesweit ersten Studiengang „Institutionelle Kapitalanlage“ auf die Beine stellen.
Wie sehen Sie institutionelle Kapitalanlagen in den nächsten 12 Monaten?
Wir haben selten zuvor eine Zeit mit so vielen exogenen Negativ-Einflußfaktoren erleben müssen. Konjunkturflaute, Ukraine-Krieg, Pandemie, Inflation, sehr schnelle Zinsanstiege, Energiekrise, usw. Resultat sind Börsen auf Achterbahnfahrt, Rentenpapiere, die trotz steigender Zinsen inflationsbereinigt kaum eine Rendite abwerfen und mit Blick auf Immobilienanlagen sehen wir eine extreme Zurückhaltung der Investoren. Ich denke diese kritischen Faktoren werden uns in unterschiedlicher Ausprägung auch im Jahr 2024 noch begleiten.
Auf was sollten institutionelle Anleger aktuell besonders achten?
Oberstes Motto sollte ein risikoaverses Agieren sein. Egal ob Konzentration auf Blue Chips, Bonds erstklassiger Emittenten, Infrastruktur-Fonds oder Immobilienanlagen in ausgewählten, relativ konjunkturunabhängigen Sektoren wie Wohnimmobilien. Ein hohes Maß an Liquidität sichert zusätzlich ab und der Cashflow dürfte eine ganze Weile absoluter Trumpf sein. Ein Blick über alle Assetklassen durch eine internationale Brille ist weiterhin sehr ratsam.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit, um den Kopf frei zu bekommen?
Ich kümmere mich mit größter Leidenschaft um mein Ehrenamt beim bii, weil ich hier extrem interessante Menschen treffe und mir der Austausch schon immer Spaß gemacht hat. Dann ist natürlich meine Familie ein wichtiger Ruhepol und mein Sport hält mich vom Müßiggang ab.