5 Aspekte, die bei Investitionen in die Energiewende zu beachten sind
Investitionen, die dazu beitragen, die Dekarbonisierung voranzutreiben, ste- hen im Fokus vieler institutioneller Anleger, denn sie ermöglichen institutionellen Anlegern, aktiv zum globalen Wandel hin zu nachhaltigen Energiequellen beizutragen, ohne auf Rendite zu verzichten. Neben typischen Eigenkapitaltransaktionen können institutionelle Anleger auch in Fremdfinanzierungen investieren. Diese erfolgt meist über Standardstrukturen des Infrastrukturkreditmarktes, was die Interessen der Fremdkapitalgeber schützt und zu geringeren Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten führen soll. Sie erfordern aber einen umfassenden Ansatz in Bezug auf Strategie, Risikomanagement und Integration von Nachhaltigkeit. Wir haben bereits vor 10 Jahren ihr erstes Infrastructure Debt-Investment getätigt und hat eines der größten Investmentteams in Europa. Im Folgenden zeigen wir auf, welche zentralen Überlegungen institutionellen Anlegern helfen können, sich zurechtzufinden.
Integration der Nachhaltigkeit:
Da sich die Weltwirtschaft zunehmend auf nachhaltige Praktiken ausrichtet, ist die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in Anlageentscheidungen auch eine strategische Notwendigkeit. Investoren müssen klare Nachhaltigkeitsmetriken einführen und etablierte Rahmenwerke nutzen, um Investitionen zu steuern. Zudem kann ein aktiver Ansatz zur Einbindung von Portfoliounternehmen in Nachhaltigkeitsfragen positive Auswirkungen haben und die Rendite steigern.
Fachwissen und Sorgfaltspflicht:
Transaktionen im Bereich der Energiewende sind komplex und mit spezifischen Risiken verbunden. Potenzielle Änderungen der Regierungspolitik oder des regulatorischen Rahmens können die Rentabilität und Durchführbarkeit eines Projekts beeinflussen. Investoren sollten über eigenes Fachwissen im Bereich Projektfinanzierung und Technologien verfügen oder erfahrene Partner engagieren, um sich in diesem Sektor zurechtzufinden. Außerdem ist eine gründliche Due-Diligence-Prüfung ein entscheidender Bestandteil dieses Prozesses.
Diversifizierung des Portfolios:
Da verschiedene Investitionen im Rahmen der Energiewende nicht in gleichem Maße von staatlichen und regulatorischen Risiken sowie von Marktschwankungen beeinflusst werden, kann ein diversifiziertes Portfolio auch mit einem thematischen Fokus auf die reine Energiewende aufgebaut werden. Durch die Diversifizierung ihres Portfolios können Anleger ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite erzielen.
Risikomanagement:
Anleger sollten umfassende Risikobewertungsmethoden nutzen, um die wichtigsten Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern. Zu den Strategien können Portfolio-Stresstests und Szenarioanalysen gehören, um die Widerstandsfähigkeit des Portfolios zu erhöhen. Es ist wichtig, die Risikomanagementstrategien ständig zu überwachen und an sich verändernde Marktdynamik anzupassen.
Aktive Vermögensverwaltung:
Aktives Asset Management beinhaltet in der Regel eine genaue Überwachung der finanziellen und betrieblichen Leistung, die Einhaltung der finanziellen Vereinbarungen und ein stetiges Risikomanagement der Investition. Regelmäßige Berichterstattung und Kommunikation der Investoren mit den Kreditnehmern sind wichtig, um über Projektleistung und regulatorische Änderungen informiert zu bleiben. Eine proaktive Überwachung kann die Risikoerkennung und -minderung zum Schutz der Fremdkapitalgeber-Interessen erleichtern.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Investitionen, die die Energiewende vorantreiben können, ist der Markt zunehmend kompetitiver geworden. Sourcing, Risikomanagement und aktives Asset Management haben an Bedeutung gewonnen. Der Zugang zu attraktiven Transaktionen steht dabei häufig bevorzugt erfahrenen und größeren Anlegern offen, die über entsprechende Expertise und Netzwerke verfügen und oft schneller Chancen realisieren und Risiken bewerten können. In Anbetracht des hohen Investitionsbedarfs können institutionelle Anleger dabei eine Schlüsselrolle spielen, um die Energiewende voranzutreiben, den globalen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen und attraktive Renditen zu erzielen.
Benjamin Walter und Heiko Wunderlich
von
Allianz Global Investors